Smarte Brillen Zentrum (SBZ)
E-Mail vom 18.07.2022 [FH Aachen] und E-Mail vom 20.07.2022 [RWTH Aachen]


Sehr geehrte Damen und Herren,

ich versuche mich an der Brille der Zukunft. Sie wird als Augmented-Reality-Brille, als Smart Glasses, als smarte Brille aussehen wie eine herkömmliche Brille und das können, was Smartphones können und mehr. AR-Brillen werden unser Leben verändern.

Jeder große Tech-Konzern hat derzeit smarte Brillen in der Entwicklung.

Damit smarte Brillen wie Smartphones im Alltag ankommen, müssen sie bequem zu bedienen und ansprechend sein und einen klaren Mehrwert bieten. Zu den technischen Problemen kommen gesellschaftliche Hürden. AR-Brillen sind Datensammelmaschinen. Der Datenschutzdiskurs ist daher von entscheidender Bedeutung für die Zukunft.

Die erforderliche Technologie ist längst noch nicht weit genug und derzeit unmöglich so klein zu bekommen, dass sie in eine herkömmliche Brille passt. Doch die nächsten drei bis fünf Jahre werden entscheidend sein. Nach wie vor groß sind die technischen Herausforderungen in Bereichen wie Displaytechnik, Miniaturisierung, Energieverbrauch und Wärmeentwicklung, Durchbrüche sind aber zu erwarten.

Solange verlegt sich die Branche auf ein anderes Ziel. Die Entwicklung smarter Brillen mit minimaler, abgespeckter Technik, die dafür möglichst wie herkömmliche Brillen aussehen. Echte Augmented Reality ist in diesem schlanken Design zwar nicht umsetzbar, dafür lockt aber schon jetzt ein größerer Markt.

Wie also muss eine smarte Brille wirklich aussehen? Was muss sie wirklich können? Die für die meisten Träger, ab dem 40. Lebensjahr trägt quasi jeder 2. Deutsche eine Brille, erforderlichen Korrektionsgläser werden auch bei einer smarten Brille vom Augenoptiker vor Ort geschliffen und eingesetzt, die zudem erforderlichen Hörgeräte werden weiterhin vom Hörakustiker gefertigt und angepasst. Wie also muss bei einer smarten Brille der Service vor Ort aussehen? Welche zusätzlichen Leistungen erwartet der Kunde? Welche Brillenfassung, welches Brillendesign kann ich einem Kunden noch zumuten? Wie erreiche ich hier die Akzeptanz vieler Kunden?

Der Trend in der Zukunft zur netzwerkartigen Zusammenarbeit auch mit nicht traditionellen Partnern des Augenoptik- und Hörakustik-Handwerks erfordert neues Wissen und eine damit verbundene innovative Anpassung von Strukturen und Prozessen. Hier können und müssen auch Hochschulen eine Hilfestellung leisten.

Als Augenoptikermeisterin, Hörakustikermeisterin, B.Sc. RWTH und M.Sc. RWTH Betriebswirtschaftslehre, als Betriebsleiterin im elterlichen Betrieb (Südviertel-Augenoptik-Hörakustik in Aachen) stehe ich nicht nur vor einer Erweiterung des Betriebes durch die Neugründung einer Abteilung für smarte Brillen. Ich suche Antworten auf viele Fragen und eine kompetente Unterstützung bei der Durchführung meines Vorhabens.

Ich möchte zudem ein Zentrum für smarte Brillen in Aachen gründen (Smarte Brillen Zentrum [SBZ]). Hier wünsche ich mir zur wissenschaftlichen Unterstützung wegen der vielfältigen Möglichkeiten die Zusammenarbeit mit einem Lehrstuhl an einer Hochschule in Aachen. Dieser Lehrstuhl könnte sogar der Wegbereiter sein für smarte Brillen, die unser aller Leben verändern werden.

Die smarte Brille erfordert wegen ihrer Besonderheiten ein individuell an die Kopfform des jeweiligen Kunden angepasstes Brillengestell. Dieses könnte aus dem 3D-Drucker vor Ort kommen. Der Kunde hat dann auch die Möglichkeit, Form, Farbe und Ausführung seiner smarten Brille mitzubestimmen. Vorhandene 3D-Drucker im Aachener Hochschulbereich und das entsprechend vorhandene Know-how sollten gerade in der Anfangsphase kostenlos den Gesundheitshandwerker*innen (Augenoptiker*innen, Hörakustiker*innen) für Probedrucke zur Verfügung gestellt werden.

Eine Liste von Hilfestellungen lässt sich beliebig erweitern. Neben den technischen Fragen sind es die betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Fragen, die mit Erfahrung zu beantworten sind. Wie schütze ich meine Innovationen?

Welchen Weg können wir gemeinsam gehen? Gerne höre ich von Ihnen.

Mit freundlichen Grüßen

Südviertel-Augenoptik-Hörakustik


Alexa Marnitz


svaom.com